Es ist Zeit für Urlaub, das ganze Jahr drauf gewartet.
Am liebsten ganz weit weg, bevor ich hier noch voll verreck.
Vielleicht nach Kenia? Elefanten, Löwen streicheln.
Oder doch Peru? Selfietime auf Machu Picchu.

Hey, ich will doch nur eins.
Ich will mich hier überwinden, um mich endlich selbst zu finden.
Hey, lass mich doch in Ruh,
ich will nicht erinnert werden, daran, was ich sonst so tu.

Ich entscheid mich für Bali, ein Back-Pack-Geheimtipp von Charly
Es gäb da ein Vulkan, um sich selbst mal richtig zu erfahrn.
Angekommen auf der Insel, genieße ich das schöne Licht.
Doch dann tauchst du auf mit deinem breitem Urlaubsgesicht.
Und fragst mich einfach so: Hey, du da, bist du auch aus Gütersloh?
Und ich sag, nein, das bin ich nicht und gehe wieder zurück ins Licht.

Hey, ich will doch nur eins.
Will mich hier selbst überwinden, um mich endlich selbst zu finden.
Hey, lass mich doch in Ruh,
ich will nicht erinnert werden, daran, was ich sonst so tu.

Um das nicht weiter zu vertiefen, fang ich an auf der Stelle zu scharren und ich sag ich hab noch ein Termin und ich gehe Richtung Vulkanaufgang.
Und du sagst: Hey, gehts du auch auf den Vulkan? Und ich sage: Ja, ich gehe auch auf den Vulkan und ärgere mich über meine Ehrlichkeit.
Hey toll, dann können wir da ja zusammen hochgehen! Und ich sag: Ja, das wäre möglich.
Sofort springst du auf und deine Boombox schwingt hin und her und bei jedem Versuch mich abfallen zu lassen wird er wie magisch von dir erspürt und du wartest geduldig, bis ich mich ausgeruht habe.
Ich versuche trotzdem darüber nachzudenken, was ich denn mit meinem Leben anfangen soll.
Der Vulkan sollte mir das doch irgendwie sagen können.
Fast am Vulkanrand angekommen, wird die Musik immer lauter. Jetzt machst du den Extra-Bass rein und brüllst: Hey, ist das nicht das Gefühl von Freiheit, was wir alle so lieben?! Und ich brüll: Ja, das ist das Gefühl von Freiheit, was wir alle so lieben! Und ich nehm die Boombox und werf sie mit aller Kraft in den Vulkankrater. Sie fliegt mindestens 200 Meter tief und schlägt in die schwarze, noch dampfende Gesteinsfromation mit einem erstaunlich weichen und friedlichen Bums ein.

Ich stehe am Kraterrand, den Blick in die Weite und genieße die Ruhe. Plötzlich höre ich ein wunderbares Singen, das mir das Herz öffnet und mich in meine Seele blicken lässt. Das Singen wird immer lauter und plötzlich sehe ich ein kleines Vögelchen am Horizont. Es fliegt direkt auf mich zu, landet auf meiner Schulter und zwitschert mir ins Ohr: Hey, schreib doch mal einen Song über alles. Das wird dich in deiner persönlichen Entwicklung bestimmt ganz doll weiter bringen.